Völkerkunde als Hobby

Portrait eines jungen Massai mit ritueller Gesichtsbemalung.
Foto: A. Künzler, Tanzania, 1930er-Jahre, Staatsarchiv Thurgau

Künzler sammelt Alltagsgegenstände der heimischen Bevölkerung Tanzanias. Auch ein Schweizer Museum zeigt Interesse an seinen Stücken.

Oftmals basieren die ethnologischen Museen Europas auf privaten Sammlungen von Wissenschaftlern, Abenteurern und Missionaren. Das Historische und Völkerkundemuseum St. Gallen bittet Künzler 1950, die Augen offenzuhalten, falls er zufällig auf seinen Streifzügen durch Tanzania «etwas gutes Altes» finden würde. Künzler erwirbt traditionelle Kleidung und Schmuck und schickt sie nach St. Gallen. Sein eigenes Interesse an der Kultur Tanzanias dokumentiert er mit zahlreichen Fotos und Filmen.

 

Kulturelle Vielfalt in Tanzania

 

1950 leben fast acht Millionen Menschen in Tanzania. Im ganzen Land werden über 120 verschiedene Sprachen gesprochen. Etwa ein Viertel der Bevölkerung wohnt in Städten und pflegt einen westlichen Lebensstil. Arusha ist das urbane Zentrum im Norden des Landes. Die eigentliche Landessprache ist Suaheli, die Verwaltungssprache jedoch ist Englisch, wie in britischen Kolonien üblich.

 

 

Zitate

Hans Krucker, Kurator am Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen, an Künzler, 8. Januar 1951

Es wäre ein freundlicher Zufall, wenn Sie einen Ringschmuck für unsere Massaisammlung in einer entlegenen Hütte auftreiben könnten.

August Künzler in einem Brief vom 28. Dezember 1951 an Hans Krucker, Kurator am Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen

In Arusha selbst ist kaum etwas Richtiges zu finden. Hier sind die Eingeborenen schon viel zu ‹modern›.


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